Liebe Tierfreunde und Tierschutzvereine,wir möchten Euch für Eure Mithilfe ganz herzlich danken! Kater Paulchen hat ein neues Zuhause gefunden.
Vor geraumer Zeit hatten wir für unser großes Sorgenkind -Flüchtlings- und Ataxiekater Paulchen- dringend ein neues Zuhause gesucht.
Wie Ihr Euch denken könnt war es besonders schwer, aufgrund seiner äußerst ausgeprägten Verhaltensweisen, das genau auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Zuhause zu finden.
Nach intensiver, bundesweiter Suche bekamen wir das Angebot eines Tierschutzvereins, Paulchen dauerhaft in ein gesichertes, betreutes Außengehege mit vielen Artgenossen bringen zu können wo er den Rest seines hoffentlich langen Katzenleben verbringen kann. Er könnte dort den ganzen Tag draußen im Gras oder Gebüsch herumliegen und sich sonnen oder herumtollen und jagen. Wenn es regnet oder kalt wird, stünden mehrere beheizbare Gartenhäuschen zur Verfügung.
Anfangs waren wir etwas skeptisch ob er sich mit den Artgenossen zurechtfindet und ob er genügend menschliche Zuwendung bekommt.
Nach einem ersten Besuch in seinem potenziellen neuen Zuhause waren aber alle Bedenken sofort weg. Das natürlich gewachsene und belassene Außengehege war einfach toll! Alle dort lebenden Katzen (ausgenommen die menschenscheuen Ex-Streuner) die wir dort kennenlernten, machten einen total zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck.
Noch eindrucksvoller war allerdings das Gespräch mit der langjährigen Tierheimleiterin, die eine herzensgute und erfahrene Katzenfrau ist und uns sofort alle noch bestehenden Bedenken mit gelassenen Erklärungen nahm. Überhaupt waren alle Mitarbeiter die wir kennen gelernt haben sehr engagiert, freundlich und strahlten aus, dass hier nur das Beste für die Tiere gewollt und getan wird.
So kam es, dass Paulchen schon eine Woche später in seiner neuen Heimat ankam und nun dort sein spezielles neues Katzenleben lebt. Schnell hat er sich dort eingelebt und genießt seine gesicherte Freiheit. Alleine oder auch mit seinem sofort gefundenen Katzenkumpel, der ihm sehr ähnlich sieht und der ähnliche Flausen im Kopf hat. Weder wird er von anderen Katzen gemobbt noch ist er zu aufdringlich den anderen gegenüber. Die menschliche Zuwendung, die er dort wie alle anderen bekommen kann benötigt er nicht so dringend, wie zuvor von der Tierheimleiterin vermutet.
Unser nächster Besuch fand dann einige Wochen später statt bei dem wir uns persönlich (obgleich mit viel Freude aber auch Wehmut über den Abschied von einem ganz tollen Kater der sich -trotz seiner Schwierigkeiten- in alle Herzen bei uns geschlichen hat) davon überzeugen konnten, dass Paulchen ein sehr zufriedener Kater ist, der sein endgültiges Zuhause gefunden hat. Dort kann er sicher vor allen menschlichen und tierischen Gefahren nach Lust und Laune seinen Alltag genießen. Die erste Maus (wohl die erste seines Lebens) hatte er schon gefangen wie man uns berichtete….
Weg gefahren sind wir mit Sonne im Herzen und Tränen in den Augen. Wohl wissend, dass uns der Kater nicht mehr braucht und er nun hauptsächlich in unseren Erinnerungen ein ganz besonderes Tier bleiben wird.
Wir wünschen Euch mit Euren Schützlingen, dass Ihr niemals solch ein Schicksal mit einem Tier erfahrt. Oder es genauso glücklich endet….
Das Team von
KIS Ruhr e.V.
Katzen Informations- und Schutzverein Bochum
Kater Paulchens Geschichte
Dringend Pflegestelle oder Endplatz gesucht:
Kater Paulchen hat in seinem kurzen Leben schon viel durchgemacht – mit einer Flüchtlingsfamilie aus Armenien wurde er in Italien schon viel zu früh von seiner Mutter weggenommen und kam als Baby über Frankreich nach Bochum. Da seine Besitzer ihm in ihrer Flüchtlingsunterkunft kein artgerechtes Leben bieten konnten haben wir uns dafür eingesetzt ihn zu übernehmen und ihm ein geborgenes Zuhause und medizinische Versorgung zu garantieren.
Geboren wurde er im Januar 2014. Es hat sich herausgestellt, dass Paulchen unter Ataxie (Kleinhirn-Ataxie) leidet. Er hat jedoch keine schwer ausgeprägte Form, aber leichte Koordinationsstörungen der Bewegungsabläufe. Update: diese erkennt man lediglich beim Laufen, er torkelt mit den Hinterbeinchen ganz leicht (sieht etwas so aus als ob er auf einem schwankendem Schiff läuft).
Paulchen selbst empfindet seine Behinderung nicht als solche. Hilfreich für Ataxiekatzen ist es, in einem ruhigen Haushalt leben zu können, in dem es einen gewissen regelmäßigen Ablauf gibt. Kinder sollten nicht im neuen Zuhause leben, da sie ihn eventuell verunsichern würden.
Wir wünschen uns für ihn ein neues Zuhause (oder einen Pflegeplatz) bei sehr katzenerfahrenen Menschen, da Paulchen eine spezielle Persönlichkeit hat.
Er nimmt seine Menschen sehr für sich ein, braucht klare Regeln und Grenzen. Er mag es nicht so sehr wenn man ihn streichelt; wenn er tief schläft allerdings brummt er genüsslich vor sich hin wenn man ihn krault. Zudem lässt er sich neuerdings auch immer mehr am Kinn oder Kopf kraulen wenn er wach ist.
Der schöne stattliche Kater ist sehr verspielt und voller Power und freut sich über jedes Spielangebot.
In der Pflegestelle hat sich herausgestellt, dass er Kater gar nicht mag; sehr souveräne Katzenmädchen werden von ihm akzeptiert und als Tobekumpel genutzt. Allerdings ist er sehr dominant, aus diesem Grund benötigt er in Katzengesellschaft eine starke Katzendame die sich nichts gefallen lässt. Deshalb muss auch nicht zwingend eine Katze im Haushalt leben.
Bei Hunden sieht das anders aus –die findet er spannend und interessant. Angriffe ihnen gegenüber konnten wir bei den Hundetreffen nicht beobachten, im Gegenteil er fühlt sich durch sie sicherer. Beim gemeinsamen Gassigehn draußen orientiert sich Paulchen am Hund. Ein Hund im neuen Heim sollte auf jeden Fall auch Katzenerfahrung haben!
Sein neues Zuhause sollte großzügig sein, damit er sich gut auspowern kann. Ein eingezäunter Garten ist absolute Voraussetzung, da Paulchen so viel Energie hat, die er beim Jagen etc. abbauen muss. Freigang darf er leider nicht bekommen, da er Gefahren wie z.B. Autos nicht einschätzen kann. Allerdings hat der kleine Mann in der jetzigen Pflegestelle an einem Geschirr schon viel Erfahrung draußen sammeln können, er ist neugierig und spielt gern mit geworfenen Stöckchen (wir vermuten er denkt er sei ein Hund!), seine Bewegungsabläufe sind in den letzten Monaten durch viel Training nahezu so verbessert, dass die neue Tierärztin seine Ataxie kaum glauben mag.
Insofern wir eine Pflegestelle für ihn finden sollten, kämen wir für alle Kosten auf. Wenn Sie Paulchen, oder jemanden kennen der helfen kann, dann melden Sie sich bitte! Wir können schnell einen telefonischen Kontakt zu der jetzigen Pflegestelle herstellen um alle nötigen Informationen für Sie bereit zu stellen.
Kontakt
E-Mail: kisruhr@web.de
Mobil: 01520-3018917 (15-20 Uhr)